1. Februar 2015: Zurück in ein normales Leben?!

 

Es ist Zeit für meinen zweiten Monatsplan, den für Februar. Ich schaue, was ich für Januar geplant hatte und was ich davon realisieren konnte.

 

Okay, richtig gut lief es nicht im letzten Monat. Aber es hätte schlimmer kommen können! Ein bisschen schlimmer. Nicht viel. Ich seufze.

 

Auch in der Rubrik „Beruf“ bin ich nicht wirklich vorangekommen. Natürlich hatte ich mir vorgenommen, eine Perspektive für meine Zukunft in der Arbeitswelt zu entwickeln bzw. herauszufinden, was ich zukünftig machen will. Doch leider wird ein großer Teil meiner geistigen Kapazitäten von etwas ganz anderem in Anspruch genommen, nämlich davon, ein Buch zu schreiben. Mein zweites!  

 

Ich denke: Genau das ist das Problem!

 

In meinem früheren Leben habe ich gerne gearbeitet. Selbst die unwirtlichsten Umfeldbedingungen haben das nicht verhindern können. Immer wieder habe ich mich zusammengerissen und durchgebissen. Ich habe gekämpft für eine Sache, für ein Projekt, für eine Aufgabe und ich habe es immer geschafft, sie erfolgreich abzuschließen. Einfach war das selten.

 

Doch nun gibt es noch etwas anderes in meinem Leben, was mich beschäftigt und was mir wichtig geworden ist: Das Schreiben! Meine Neugier ist geweckt, dieses unbekannte Terrain kennenzulernen. Darüber hinaus ist die Vorstellung, ein Buch zu schreiben, was sich vielleicht sogar verlegen lässt, äußerst faszinierend – schließlich ist es ein Kindheitstraum! Vor allem aber habe ich das Gefühl, als wäre die Gelegenheit, diese Zeit, die ich gerade habe, um etwas auszuprobieren, eine einzigartige Chance. Denn eines ist mir klar: Wenn ich erst wieder im Beruf stehe, dann werde ich so schnell keine Romane mehr schreiben! So sehr, wie ich mit dem Stoff, dem Aufbau, den Formulierungen kämpfe, werde ich das nicht mal eben so nebenbei erledigen können, am Wochenende, zwischen Einkauf und dem Putzen das Bades!  

 

Doch die Vorstellung, mir noch mehr Zeit für die Erfüllung meines Kindheitstraums zu nehmen, erscheint mir sehr gewagt. Das geht doch nicht! Ich kann doch nicht einfach eine Auszeit nehmen und etwas so Unerhörtes tun, wie einen Roman zu schreiben! Wie sieht denn das aus? Ich sehe Freunde und Bekannte direkt vor mir, wenn sie sagen: „Sie schreibt Bücher!“, und dabei vielsagend mit den Augen rollen oder gar mitleidig lächeln!

 

So ist es ein ständiges Hin und Her. Einerseits finde ich, dass eine geregelte Tätigkeit nun mal zum Leben gehört und der Ausgang des Experiments „Buch schreiben“ für bodenständige Charaktere wie mich zu ungewiss ist. Andererseits wandern meine Gedanken immer wieder zu meinem Manuskript und der Frage danach, ob ich gerade das wirklich kann: Einen Roman zu schreiben! Einen, der noch mehr ist als die Aufarbeitung meiner eigenen Geschichte.

 

Was also soll ich tun?

 

Nachdem ich diese Überlegungen wieder und wieder gewälzt habe, mache ich schließlich beides. Ich bewerbe mich auf zwei, drei Stellenanzeigen, die sich interessant anhören, und nehme mir die Zeit, meinen zweiten Roman abzuschließen. Dabei rechne ich mir aus, dass ich es – vorausgesetzt es klappt mit einer der Bewerbungen – bis zum Antritt einer solchen Position schaffen müsste, das Manuskript fertig zu schreiben.

 

Hm. Ist doch eigentlich naheliegend, der Plan! Wo ist eigentlich mein Problem?

 

 

 

Ihmchen zierte schon früher meine Büros. Ich denke, er käme mit an meinen neuen Arbeitsplatz!

 

An dieser Stelle herzlichen Dank an Ulrich Steffener von der Agentur Surma aus Hannover, der dieses Werk schuf!